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Theater gegen Ehrgewalt

Theater gegen Ehrgewalt

„Ich gebe Dir mein Ehrenwort!“

„Mensch: Theater!“ zu Gast an der Astrid-Lindgren-Schule in Offenburg.

Ehre, Liebe und Zwangsheirat waren die Themen, die mit Schüler*innen der beiden 9. Klassen und der 10.Klasse diskutiert, besprochen und bewegt wurden.

 

Das Ensemble tourt mit einem neuen Theaterstück zu den Themen Gewalt im Namen der Ehre und Zwangsheirat durch Baden-Württemberg. Die 15 Vorstellungen finden zwischen Oktober 2022 und Februar 2023 statt. Finanziert wird das Projekt durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat.

Das interaktive Theaterstück „Ich gebe Dir mein Ehrenwort!“ behandelt in verschiedenen Szenen Konflikte, unter denen besonders Jugendliche aus patriarchalisch geprägten Familien leiden: Kontrolle durch Familienmitglieder, Isolierung von den Mitschüler*innen, Verbot von Liebesbeziehungen, Ächtung von Homosexualität, Zwang zur Jungfräulichkeit, Lebensentwürfe werden von den Eltern vorgegeben.

Dabei wendet sich das Theaterstück keinesfalls nur an Betroffene, sondern ist eine Einladung an alle Jugendlichen, die eigenen Verhaltensweisen, Vorstellungen und Werte zu hinterfragen. Es soll sie in ihrer Suche nach einem selbstbestimmten Weg stärken und gleichzeitig für kulturelle Unterschiede im Alltag der jungen Menschen sensibilisieren. Entsprechend wird bewusst vermieden, Klischees zu bedienen, zu stigmatisieren oder zu pauschalisieren. Vielmehr wird anhand einzelner konkreter Szenen und unter Einbeziehung des Publikums aktiv nach Lösungsansätzen für die dargestellten Konflikte gesucht.

Im Anschluss an den Besuch des Theaterstücks werden die Schüler*innen die Möglichkeit zur Reflexion des Erlebten und zur weiteren thematischen Vertiefung im Rahmen von Arbeitsgruppen bekommen.

Schüler*innen, Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*in waren allesamt begeistert vom Theater. So fand der 16 Jährige Mehdi besonders gut, dass „wir Schüler ins Theater eingebunden wurden und in der Diskussion auf Augenhöhe mit den Erwachsenen diskutieren konnten“. Auch fand die Schulsozialarbeiterin Ute Pross die Thematik wichtig, denn „ Themen wie Ehre, Stolz und Verschiedenheit sind im Schulalltag omnipräsent und viele Schüler*innen können durch die lebendige Darstellung im Theater und der anschließenden Diskussion ihre eigenen Einstellungen und Werte in Frage stellen“, so Pross.

Dem neuen Theaterprojekt geht eine langjährige Zusammenarbeit mit TERRE DES FEMMES und der Beratungsstelle Yasemin voraus. In den Jahren 2014 bis 2020 wurden mit dem Vorgängerprojekt „Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre?“ mehrere tausend Schüler*innen an weit über 100 Schulen in Baden-Württemberg und Hessen erreicht.

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